Samstag, 16. Juni 2012

Kommentar zu seit Monaten fehlenden Kommentaren

In den letzten Monaten kam jedes mal etwas dazwischen, wenn wir unseren kleinen Demospaziergang unternehmen wollten. Der Hauptgrund liegt in der Abwesenheit desjenigen, was wir in diesen Spaziergängen vorschlagen: des bedingungslosen Grundeinkommens. Die Lohnarbeit ist nämlich üblicherweise darauf angelegt, mehr Zeit zu fressen als man ihr zubilligen würde, wenn man es sich leisten könnte. Dabei mache ich etwa meine Lohnarbeit durchaus gern, bin aber doch ihren Strukturen ausgeliefert, so dass ich eben zuweilen mehr Zeit damit verbringe, als richtig wäre. Auf diese Weise kann dann ein ohnehin bescheidenes politisches Engagement vorübergehend ganz zum Erliegen kommen. Das an mir selbst Beobachtete lässt sich aber für weite Teile unserer Gesellschaft diagnostizieren. Die politische Stagnation verdankt sich auch schierer Müdigkeit und fehlender Zeit. Die lobenswerte Entwicklung zu kürzeren Arbeitszeiten, die in den Industrieländern des 20. Jahrhunderts von statten ging, kehrt sich seit Jahren sogar um. Das geht auf Kosten des Glücks und des politischen Bewusstsein, und es darf sehr bezweifelt werden, dass sich die Produktivität dadurch erhöht. Fast scheint es, als sei die Einzwängung des Menschen das eigentliche Ziel.

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