Montag, 27. Oktober 2008

Demospaziergang am 1. November 2008

Im Herbst werde wir uns wärmer anziehen müssen, um mit Leuten, die eiligst von der Straße verschwinden möchten, dennoch Gespräche zu führen über ein bedingungsloses Grundeinkommen. Vielleicht wird's ja ein gnädig goldener Tag.

Wir hoffen, wieder einige zu treffen, die für den Gedanken zu haben sind, dass es mit der Würde des Menschen schlecht verträglich ist, sich sein Existenzrecht erst durch Schikanen zu erkaufen, wozu Maßnahmen für Hartz IV-Empfänger ebenso gehören wir Hungerlöhne oder die angeblich zumutbare Flexibilität, dort einen Job zu suchen, wo die eigenen Freunde nicht wohnen. Und dass es einen Versuch wert wäre, auf den freien Menschen zu bauen, der ohne Furcht noch Knute etwas tut.

Der Novemberspaziergang hat aber eine besondere Ausgangslage. Denn die meisten sagen ja, selbst wenn sie so eine Idee sympathisch finden, es "gehe sowieso nicht", "sei nicht finanzierbar" etc. Man kann dann erwidern, es habe schon jemand nachgerechnet, dass ein Grundeinkommen finanzierbar sei: Misstrauisch bleiben die Blicke allemal. Diesmal wird man sagen können: Das Gemeinwesen kann beschließen, Schulen zu finanzieren oder Garantien über 500.000.000.000 Euro abzugeben oder eben ein Grundeinkommen zu finanzieren. Eine Grenze bildet allein die gesamte Produktivität, nicht aber der Aberglaube ans Bestehende: "Es ändert sich eh nichts." Stellen wir uns vor, die Grundeinkommens-Befürworter hätten gesagt, man bräuchte am Anfang, um alles in Gang zu bringen, einmalig 500.000.000.000 Euro. Hahahahaha. Utopischer Vorschlag! Unrealistisch! Quatsch!

Hahaha. Damit der Markt weiter funktioniere, werden jetzt staatliche Gelder in den Markt gepumpt, durchaus nicht marktförmig. Damit Menschen als Menschen über ihre Arbeit entscheiden können, könnte man auch ein Grundeinkommen finanzieren. Es kömmt darauf an, was man wichtig genug findet.

Samstag, 4. Oktober 2008

Wie's war am 4. Oktober

Wir sind wieder einige Stunden spaziert, diesmal war auch noch Ralph Boes von der Bürgerinitiative Grundeinkommen dabei. Ein längerer Bericht wird vielleicht folgen. Die Mehrheit unserer Gesprächspartner war aufgeschlossen für diese Idee, einige kannten sie schon. Wie jedes Mal, gab es auch einige wirklich anstrengende Gespräche. Einer insistierte darauf, dass in einer Diskussion über Würde "Geld" nicht vorkommen dürfe. Das ist ganz falsch, gegeben die Welt, aber man muss mit diesem Argument eines "falschen Idealismus" rechnen. Der besagte Herr hat sich im Gespräch nicht bewegt, aber vielleicht überlegt er sich's im Nachhinein, dass ein selbstbestimmtes Leben selbstverständlich wirtschaftliche Voraussetzungen hat. Derselbe Herr ist stolz darauf, es "aus eigener Kraft" zur (finanziellen) Selbständigkeit gebracht zu haben. Er kann stolz sein, nur war es natürlich nicht nur eigene Kraft, sondern auch Schulen, Straßen, Kliniken, die er nicht selbst gebaut hat, die Arbeit von anderen und früherer Generationen. Eine falsche behauptete Selbständigkeit lässt sich leicht widerlegen, leider fiel es uns im Gespräch nicht ein. Hievon später mehr, vielleicht auch vom anderen Demospaziergang durch Moabit.

Freitag, 3. Oktober 2008

Weitere Samstagsdemospaziergänge...

Am Samstag, dem 4.10., werden wir wieder ab 12 Uhr vom Heinrichplatz (Kreuzberg) aus durch die Straßen spazieren und Gespräche übers bedingungslose Grundeinkommen (siehe unten) führen. Um 14.00 Uhr wird eine andere kleine Gruppe ab Bahnhof Turmstraße (Moabit) demonspazieren.


Wer will, kann sich ja den einen oder den anderen z.B. mit einer Trillerpfeife zugesellen.