Donnerstag, 14. April 2011

Am Samstag, den 16.04.11...

... demonspazieren wir wieder für ein bedingungsloses Grundeinkommen. Wir treffen uns um 12 Uhr im Café Kotti am Kottbusser Tor.

Die Antiatomkraftbewegung hat mit den Jahren gelernt: Auf Politiker ist kein Verlass. Die Politik ist so eng verzahnt mit der Atomlobby, dass es keinen Sinn hat, Abgeordneten und Ministerialbeamten zu vertrauen, im Interesse der Bevölkerung Entscheidungen zu treffen. Es kommt also darauf an, Druck von außen, insbesondere von der Straße zu machen. Ob sich Politiker aus Angst vor Verlust der eigenen Pöstchen davon beeindrucken lassen oder ob sie die Polizei losschicken, ist dann zu sehen.

Auf uns braucht noch nicht einmal die Polizei geschickt zu werden, weil wir - noch - so harmlos sind: Diejenigen, die für ein bedingungsloses Grundeinkommen eintreten, bilden noch längst keine irgendwen beeindruckende Kraft. Daher hat z.B. unsere kleine Samstagsdemonstration auch erst nur den Sinn, die Idee eines BGE zu verbreiten - und zwar eines solchen, das das Ablehnen von Lohnarbeit tatsächlich ermöglicht. Ein solches Grundeinkommen steht in so krassem Widerspruch zu den Interessen von BDI und co., dass es sicher nicht von einer - von vernünftigen Argumenten überzeugten und einzig ihrem Gewissen verpflichteten - Mehrheit der Bundestagsabgeordneten eingeführt werden würde. Solche Abgeordnete existieren wohl nur in der Idee; auf die realen Personen ist auch für uns kein Verlass. Führte denn Bismarck die Sozialversicherung aus Vernunfteinsicht ein?

Nun denn, wir hoffen, dass sich der Wind in nicht allzu ferner Zukunft in den Rücken der Gerechten dreht und all jenen, die jetzt in Talkshows und auf sonstigen Bühnen gegen die von ihnen Verachteten geifern, das Maul so voll stopft, dass sie zu ihrem selbstherrlichen Geschrei nicht mehr in der Lage sind. Bis dahin demonspazieren wir jeden zweiten, diesmal den dritten Samstag im Monat.

1 Kommentar:

Georg hat gesagt…

Manchmal wünscht man sich, in der bge-Bewegung gäb es ein wenig mehr solche Ansichten. Ein hervorragender Kommentar! Nur ein wirklich ausreichend hohes Grundeinkommen wäre eine gute Idee. Manchmal, etwa bei manchen der eher anthroposophisch orientierten Anhänger und Anhängerinnen, habe ich die Befürchtung, daß man politisch zu naiv am Ende auf ein nicht ausreichendes Grundeinkommen reinfallen würde.

Hier, falls Ihr das noch nicht kennt, ein link mit pro und contra von zwei Linken:
http://www.sozialismus.info/?sid=4131

Herr Blaschke, Mitarbeiter von Katja Kipping argumentiert pro, ein anderes Mitglied der Linkspartei gegen das bge. Vielleicht sieht man daran u.a., was wir alle den sozial auf unserer Seite stehenden Gegnern noch erklären versuchen müssen.

Euer ein-Jahr-mit-durch-Berlin-Demospazierender und jetzt in Hamburg Leute in Cafés usw übers bge fragender "Klemp" :)