Mittwoch, 5. Mai 2010

Am nächsten Samstag, dem zweiten im Mai, ...

... treffen wir uns wieder um 12 Uhr im Café Kotti am Kottbusser Tor, um für das bedingungslose Grundeinkommen zu demonspazieren. Das Café Kotti befindet sich in der ersten Etage des Zentrum Kreuzberg.

Beim Eingeben aller möglichen Angaben erzählte letzte Woche ein Mitarbeiter (oder "Kundenbetreuer"...) des Jobcenters Neukölln, dass er selbst lange Zeit auf der anderen Seite des Schreibtisches gesessen, für mehrere Zeitarbeitsfirmen gearbeitet hatte und Berlin schon verlassen wollte bis er den Job beim Jobcenter bekam. Was wollen also die Miesepeter, es gibt doch Arbeit! - in der Verwaltung der Arbeitslosigkeit.
Es sitzen sich also Arbeitslose und ihre Verwalter gegenüber. Ein freundlicher Verwalter macht das, was der Chef verlangt und bittet um Entschuldigung: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing; die Gesetze habe ich nicht gemacht, wenn es nach mir ginge... Den böswilligen Verwalter grämt die Langeweile seines Jobs; er missgönnt seinem Gegenüber den Müßiggang und findet Lust nur noch im Triezen: Sie sind arbeitslos, haben also Zeit, über die ich zu verfügen das Recht habe, schließlich essen Sie das Brot, das ich verwalte... Tauschen würde er aber nicht mit ihm wollen und daran zeigt sich die Unaufrichtigkeit seiner Missgunst: Erzwungener Müßiggang ist eben kein Müßiggang, sondern Langeweile. Wird dann noch das Recht auf respekt- und würdevolle Behandlung entzogen, so wird aus der Langeweile ein Elend. Dann doch lieber nur die Langeweile des Büros.

Eine riesige Maschinerie ist im Gange, die verwaltet die Arbeitslosigkeit. Millionen von Menschen funktionieren als Rädchen und sind unglücklich. Millionen von Menschen geben der Maschine ihr Leben, weil sie essen wollen und ein Dach über dem Kopf. Aber die Maschine funktioniert nur, sie hat keinen Sinn. Sie beschäftigt uns Menschen, sie ermüdet uns Menschen, sie erhält unser Leben, aber leben in ihr, das können wir nicht. Zerschlagen wir also die Maschine! Zerschlagen wir sie und geben uns einen Sinn.

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