Freitag, 31. Juli 2009

Demonstration-Spaziergang am 1. August 2009

Und wieder spazieren wir am ersten Samstag des Monats, dem 1. August, durch Berlin und reden mit allen, die mit uns reden wollen, über das bedingungslose Grundeinkommen. Wir treffen uns gegen 12 Uhr im Cafe Kotti, das sich am Kottbusser Tor im ersten Stock des merkwürdigen Betonriegels befindet, der sich über die Adalbertstraße spannt. Wem das gefällt. kann zu uns stoßen oder einen eigenen Spaziergang veranstalten.

Fast alle, denen wir begegnen, gehen davon aus, dass die Bewohner dieses Landes (und im übrigen auch die der anderen Länder) Grundrechte haben, die in der Tat bedingungslos sind. Die Grundrechte, wie sie auch das Grundgesetz garantiert, lassen sich aber nur wahrnehmen, wenn man essen und wohnen und noch einiges mehr kann, für das man in unserer Welt ein Einkommen braucht. Letztlich also haben alle ein Recht auf ein Grundeinkommen, und zwar so bedingungslos wie das auf Leben. Im 'offenen Strafvollzug' von Hartz IV hat sich dieser Gedanke weitgehend verloren.

Und was dann? Ein solches Grundeinkommen wäre nicht das Ende aller Politik, sondern der Anfang, wie sich hoffen lässt. Wer jetzt am Rand steht, kann nicht mehr über die Bedingungen verhandeln, unter denen er seine Arbeitskraft verkauft. Ob Billiglohn oder 1-Euro-Job, es läuft darauf hinaus, die Gewährung der Grundrechte an zum Teil unannehmbare Bedingungen zu koppeln. Die Würde des Menschen ist unantastbar - und jetzt macht euch mal krumm. Einer mit Grundeinkommen kann wieder verhandeln. Gewerkschaften und Parteien könnten andere sein, wenn mehr Menschen sich einen aufrechten Gang leisten und auch mehr Menschen sich die Zeit nehmen können, über das nachzudenken, was sie oft bloß erleiden.

Und was ist mit den Faulenzern? Die gibt's auch jetzt schon. Und die bauen wenigstens keine Streubomben.